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Familiengeschichte | |
Der Familienüberlieferung zufolge stammen die Nells aus Irland (Familie O´Neill). Wegen des dortigen Religionskonflikts sind sie um 1500 ausgewandert und ließen sich zunächst in der Nähe von Koblenz nieder, am Zusammenfluss von Mosel und Rhein. Schnell betrieben die wasserkundigen irischen Nells Holzflößerei und Landwirtschaft – und sie waren damit außergewöhnlich erfolgreich. Noch heute zeugt ein interessantes Gebäude in der Uferstraße in Koblenz-Neuendorf vom schnell aufstrebenden Reichtum der Familie, der in der Stadt die Gemüter bewegt haben mag. Davon zeugt die Inschrift am Haus: »Dieses Haus und Hofe ist frei – wer es nicht glauben will, der leck mich im Arsch und gehe vorbei«. |
![]() Ufersstraße 11, Koblenz-Neuendorf |
Später zog es die Familie an der Mosel entlang flussaufwärts nach Trier, wo sie weiteren Landbesitz erwarben. So ist in Perl heute noch ein schönes Palais aus Nell´scher Zeit zu bewundern, in dem auch Napoleon genächtigt haben soll. | |
Der erste Vorfahr, der in Kasel Besitz erworben hat, ist Nikolaus von Nell, seines Zeichens Kanonikus im Stift St. Paulin und mein Ur-ur-urgroßonkel. Er nannte ein Landhaus auf der Kaseler Meierei sein Eigen, im Distrikt des heutigen Kaseler Dominikanerbergs. Bekannt wurde Nikolaus von Nell durch den Bau des größten Trierer Parks, das »Nells Ländchen« (www.trier.de/tourismus/sehenswertes/nells.htm). | |
Als die Franzosen 1794 Trier besetzten, nahmen sie Nikolaus Bruder, meinen direkten Vorfahr Christoph von Nell, als bekannte Trierer Persönlichkeit mit in Geiselhaft auf die Luxemburger Festung. Nachdem die politische Lage geklärt und das Trierer Gebiet in die französische Republik eingegliedert war, beriefen ihn die Franzosen zum Repräsentanten des sogenannten Saardepartements in die Nationalversammlung in Paris. Während der Säkularisation erwarb er beachtliche Ländereien in und um Trier, so auch die zum Abbruch freigegebene uralte Abtei St. Matthias, um diese zum Familienbesitz auszubauen. Dank seines Engagements konnte die Abtei erhalten werden und ist heute ein wahres Schmuckstück im Süden Triers (www.abteistmatthias.de). | |
Was die Nells damals taten, das taten sie richtig! St. Matthias wurde bald zu einem landwirtschaftlichen Mustergut Dank der Unterstützung eines englischen Inspektors. Weitläufige Parkanlagen gehörten ebenso zur Abtei wie prachtvolle Weinberge. Der Perler Besitz war Inbegriff eines erfolgreichen Gutes für Obst- und Weinbau. In der Nell´schen Chronik ist zu lesen: »Als der (Perler) Hausherr starb, wurde er mit seinem Pferd vor seinem Weinbergshaus begraben. Noch heute heulen die Hunde bei Vollmond an seinem Grab«. Auch das Nells Ländchen war mit seinen Treibhäusern, Reben und Pfirsichbäumen und seiner Obst- und Spalierzucht ein beispielhaftes Gut für Gartenbau und Landwirtschaft. Den Schilderungen eines französischen Staatsarchivars zufolge, der die von Frankreich annektierte Provinz bereiste, ließ Napoleon nach seinem Besuch im Nells Ländchen dem damaligen Gärtner für seine außergewöhnlichen und offensichtlich beeindruckenden Leistungen ein Tafelservice aus Frankreich übersenden. | |
Auch der Kaseler Besitz wurde wegen seiner Güte rasch vergrößert. Seit 1970 bewirtschaften meine Frau und ich in der 7. weinbaubetreibenden Generation den Betrieb. Der Dominikanerberg ist unsere Hauptlage und befindet sich im Alleinbesitz. Hier kultivieren wir ausschließlich Riesling. Des weiteren haben wir Besitz in den Lagen Kaseler Kehrnagel, Kaseler Nies´chen und Hitzlay. Unser Spätburgunder wächst im weltbekannten Kaseler Nies´chen und ist damit der einzige Rotwein dieser Lage. Die herausragenden Qualitäten unserer Weine sind mit zahlreichen Goldmedaillen ausgezeichnet – die hervorragende Gesamtleistung unseres Weingutes wurde mit dem Staatsehrenpreis honoriert. | ![]() Blick vom Weinberg |
Unsere Weine tranken die Großen dieser Welt. Ob der letzte Zar von Russland oder U.S. Präsident Ford, ob Mao Tse Dong von China oder Königin Margarethe von Dänemark, ob der Schah von Persien oder Frankreichs Präsident Mitterand, sie alle schätzten unsere Weine | |
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